Ahlawat A, Wiedensohler A, Mishra SK. An Overview on the Role of Relative Humidity in Airborne Transmission of SARS-CoV-2 in Indoor Environments. Aerosol Air Qual. Res. (2020-07-28). https://doi.org/10.4209/aaqr.2020.06.0302
Eine Metaanalyse eines Forscherteams des Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig und des CSIR-National Physical Laboratory in New Delhi wertet zehn internationale Studien, die zwischen 2007 und 2020 den Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf das Überleben, die Ausbreitung und Infektion mit Influenzaviren sowie den Coronaviren SARS-CoV-1, MERS und SARS-CoV-2 untersucht haben, aus.
Ergebnis: Eine geringe Luftfeuchtigkeit fördert die Überlebensdauer von Aerosolen und ihrer Virenfracht. Zwar trocknen die Schwebtröpfchen schneller aus und verlieren damit an Volumen. Genau das aber lässt sie länger in der Luft schweben.
Liegt die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft unter 40 Prozent, dann nehmen die von Infizierten ausgestoßenen Partikel weniger Wasser auf, bleiben leichter, fliegen weiter durch den Raum und werden eher von Gesunden eingeatmet. Je trockener die Raumluft ist, desto höher ist demnach das Risiko, dass virenhaltige Aerosole sich lange halten. Bei einer relativen Luftfeuchte von weniger als 50 Prozent ist daher auch das Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 über die Raumluft höher als in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit.